Inkontinenzversorgung für ältere Menschen: Was Sie wissen sollten
Wenn ein Patient plötzlich eine Harninkontinenz (UI) aufweist, ist dies normalerweise das Symptom einer Grunderkrankung.i Bei älteren Menschen kann eine Harninkontinenz aufgrund von Harnwegsinfektionen, fortgeschrittener Demenz, schwerer Schädigung des Zentralnervensystems, Prostatektomie und vielen weiteren Krankheiten auftreten. Daher ist es wichtig zu wissen und zu verstehen, wodurch sie verursacht wird und wie sie richtig behandelt werden kann. Wenn die zugrunde liegende Krankheit irreversibel ist, ist es wichtig, die Inkontinenz des Patienten zu behandeln, um gesundheitliche Komplikationen zu mildern.
Lesen Sie weiter, um alles zu erfahren, was Sie über die Inkontinenzversorgung für ältere Menschen wissen müssen, von der Erstellung eines Pflegeplans über die Beurteilung und Intervention bis hin zu unseren empfohlenen Bewältigungsstrategien.
Altenpflege für Inkontinenzpatienten
Laut Forschungsergebnissen sind 50,4 % der 65-Jährigen mit Inkontinenz zu Hause unabhängig. Die anderen 41,5 % werden zu Hause betreut, während 8,1 % auf Pflegekräfte in Pflegeeinrichtungen angewiesen sind. ii
Der vollständige Verlust der Blasenkontrolle und Immobilität sind die häufigsten Gründe für die Aufnahme eines Senioren in eine Pflegeinstitution. Ungefähr 50 % der Bewohner von Pflegeheimen leiden an Harninkontinenz und einige sind bereits bei der Aufnahme inkontinent, während andere sie erst nach der Aufnahme entwickeln.iii
Aus diesem Grund ist es wichtig, eine entsprechende medizinische Untersuchung des älteren Patienten durchzuführen. Fachleute sollten den Patienten sorgfältig überwachen und die Ansätze der Inkontinenzversorgung überprüfen, um die Erkrankung effektiv zu behandeln oder den normalen Harnprozess wiederherzustellen.
Erstellung eines Inkontinenzversorgungsplans
Für jemanden, der Altenpflege leistet, ist es von entscheidender Bedeutung, aktiv an der Erstellung eines Inkontinenzversorgungsplans des Patienten mitzuwirken, sowohl, wenn er unabhängig zu Hause, als auch abhängig von einer Krankenschwester in einer Institution lebt. Es sollte ein Gespräch zwischen der Einrichtung und der Familie des Patienten über Diagnose, Behandlungsmöglichkeiten, Erwartungen und Auswirkungen der Behandlung stattfinden. iv Auf diese Weise können Sie und der Patient eine fundierte Entscheidung treffen.
Bewertung: Arten von Harninkontinenz
Das Erkennen der Art der Inkontinenz ist ein Schritt, um einen Patienten über eine angemessene Beurteilung, Maßnahmen und Umgang mit Harninkontinenz bei älteren Menschen zu unterrichten.v
- Eine Blasenhyperaktivität kann durch Alter oder neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Schlaganfall, Blasenentzündung oder Diabetes verursacht werden. Patienten spüren häufigen Drang, Wasser zu lassen, können ihn jedoch nicht lange genug zurückhalten, um rechtzeitig ins Badezimmer zu gelangen.
- Eine Stressinkontinenz tritt auf, wenn die Blase zusätzlich belastet wird. Patienten können beim Lachen, Niesen, Heben, Husten oder Gehen ein paar Tropfen Urin verlieren.
- Eine Mischinkontinenz ist die Kombination aus einer Stresskontinenz und Blasenhyperaktivität.
- Eine Überlaufinkontinenz tritt auf, wenn die Blase eines Patienten niemals vollständig entleert wird, da der Urin aufgrund einer Verstopfung nicht aus der Blase abfließen kann. Die Blase hat entweder nicht die Fähigkeit, sich zusammenzuziehen oder kontrahiert nur sehr wenig. So haben Patienten stets das Gefühl einer vollen Blase und verlieren oft unwissentlich einige Tropfen Urin.
- Eine funktionelle Inkontinenz kann durch neurologische Störungen, einen Schlaganfall oder starke Wirbelsäulenprobleme hervorgerufen werden. Patienten verspüren das Bedürfnis zu urinieren, könne oft aber nicht alleine auf die Toilette gehen.
- Eine vorübergehende Inkontinenz kann mit mangelnder Mobilität, körperlicher Schwäche, neurologischen Störungen, Infektionen, Behinderungen am Standort (z. B. schlechte Beleuchtung, Badezimmerstandort oder körperliche Einschränkungen) und zahlreichen Arzneimitteln zusammenhängen.vi
Maßnahmen für ältere Patienten bei Inkontinenz
Medikamentöse Therapien und Verhaltensprogramme sind die gängigsten Methoden, um die Harninkontinenz unter Kontrolle zu halten.viiVerhaltensprogramme umfassen Blasentraining, Beckenbodenmuskelübungen und eine zeitlich getakteten Entleerung. Sonstige Maßnahmen umfassen medizinische Geräte (z. B. Pessare), eine intermittierende Katheterisierung alle 3 bis 6 Stunden zum Entleeren der Blase und die Verwendung von Inkontinenzeinlagen und entsprechenden Bekleidungsartikeln.
Stellen Sie sicher, dass Sie Komplikationen so gut wie möglich vorbeugen, da UI zu Schamgefühl, Unbehagen und körperlichen Problemen führen kann. Zum Beispiel können Senioren Hautprobleme bekommen, wenn ihre Haut Tag und Nacht feucht ist.viii Die regelmäßige Verwendung eines Katheters erhöht das Risiko bakterieller Infektionen wie einer Harnwegsinfektion.ix Letztlich kann eine Verschlechterung der Beckenbodenmuskulatur zu einer Gebärmuttersenkung führen, wodurch das Risiko einer Überlaufinkontinenz entsteht.x
Die richtige Pflege für ältere Patienten mit Inkontinenz
Die Harninkontinenz ist bei älteren Menschen ein Hinweis auf eine Grunderkrankung. Krankheiten können sich mit der Zeit verschlimmern, so auch die Inkontinenz. Daher sind eine ordnungsgemäße Beurteilung und geeignete Maßnahmen entscheidend, um älteren Patienten zu helfen, ihre normale Harnfunktion wiederherzustellen und gleichzeitig gesundheitliche Komplikationen zu reduzieren. Überwachen Sie außerdem den Verlauf genau, um Anzeichen einer Besserung festzustellen und auftretende Probleme zu beheben.
Falls Sie sich um eine Person mit Inkontinenz kümmern, sollten Sie in die Pflegeentscheidungen einbezogen werden und den empfohlenen Pflegeprozess befolgen, um die normale Blasenfunktion des Patienten wiederherzustellen und gleichzeitig das Komplikationsrisiko gering zu halten.
Klicken Sie hier, um weitere Hinweise zur Inkontinenzversorgung für ältere Menschen zu Hause und in Pflegeeinrichtungen zu erhalten.
[i] What is Urinary Incontinence?
[ii] How Big is the Problem? Incontinence in Numbers
[iii] Urinary and Faecal Incontinence in Nursing Home Residents
[iv] Management of Urinary Incontinence in the Community
[v] Incontinence: Tips for Carers
[vi] What Causes Transient Incontinence?
[vii] Incontinence Management for Nursing Homes
[viii] Skin Problems that are Caused by Incontinence
[ix] Catheter-Associated Urinary Tract Infections
[x] Incontinence and Voiding Difficulties Associated with Prolapse