Wie können Sie eine Harnwegsinfektion im Winter vermeiden?

Macht Sie der Winter nervös, weil Sie der Risikogruppe für Harnwegsinfektionen (HWI) angehören? Obwohl es stimmt, dass eine Harnwegsinfektion durch kaltes Wetter ausgelöst werden kann, gibt es doch Maßnahmen, um dem vorzubeugen. In diesem Artikel erfahren Sie mehr darüber, in welchem Zusammenhang Harnwegsinfektionen und kaltes Wetter stehen. 

Wieso kommt es im Winter zu Blasenentzündungen? 

Im Winter kann es nicht nur zu Beschwerden der Atemwege und trockener Haut kommen, sondern auch zu HWI.i In zahlreichen Studien wurde ein Zusammenhang zwischen Harnwegsinfektionen und kaltem Wetter festgestellt, wobei HWI oft durch kälteinduzierte Diurese hervorgerufen wird.ii Kälteinduzierte Diurese ist ein Mechanismus des Körpers, um Unterkühlung vorzubeugen: die Durchblutung der Haut wird gesenkt und an die Organe umgeleitet, um diese warmzuhalten.  

Durch das Zusammenziehen der Blutgefäße wird die Durchblutung der inneren Organe verbessert. Die Folge ist ein erhöhter zentraler Blutfluss und eine verbesserte Durchblutung der Nieren. Wenn die Nieren mehr Schadstoffe aus dem Blut filtern müssen, resultiert daraus schließlich eine verstärkte Urinbildung. Daher verspüren Sie bei kaltem Wetter einen erhöhten Urindrang. 

Winterkälte unglücklich

Harnwegsinfektion: die Symptome

Wenn Sie jedoch im Winter nicht genügend trinken, fehlt den Nieren die nötige Flüssigkeit, um Schadstoffe auszuscheiden. Schadstoffe, die zu lange im Harnsystem verbleiben, können zu einer Blaseninfektion führen. Die häufigsten Anzeichen und Symptome einer HWI sind:iii 

  • Vermehrtes Wasserlassen 
  • Schmerzen im Unterleib und Brennen beim Wasserlassen 
  • Erschwerte Blasenentleerung 
  • Fauler Geruch des Urins 
  • Blut im Urin 
  • Trübung des Urins oder dunkler Urin 
  • Fieber 

Kaltes Wetter kann nicht nur Blasenentzündungen verursachen, sondern auch unterschwellige Probleme der unteren Harnwege wie Restharn, Dranginkontinenz und übermäßiges Wasserlassen in der Nacht.iv 

Winterfamilie glücklich

Wie kann Harnwegsinfektionen im Winter vorgebeugt werden? 

Glücklicherweise kann einer durch kälteinduzierte Diurese verursachten Harnwegsinfektion vorgebeugt werden. Befolgen Sie diese 7 Ratschläge zur Vorbeugung von HWI: 

  1. Trinken Sie täglich 8 Gläser Wasser. Bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr scheidet Ihr Urinsystem Giftstoffe effektiv aus. 
  2. Halten Sie den Urin nicht zu lange ein. Gehen Sie zur Toilette, sobald Sie den Drang dazu verspüren, um einer Blaseninfektion vorzubeugen.  
  3. Nach dem Toilettengang abwischen. Wischen Sie nach dem Wasserlassen den Schrittbereich von vorne nach hinten ab. Halten Sie den Bereich stets sauber und trocken, um zu vermeiden, dass am After vorkommende Bakterien in die Harnröhre gelangen und Harnwegsinfektionen auslösen können. 
  4. Tragen Sie Baumwollunterwäsche. Baumwolle ist ein atmungsaktiver Stoff, der den Schrittbereich trocken hält. Eine zu große Ansammlung von Feuchtigkeit in diesem Bereich ist ein hervorragender Nährboden für krankheitserregende Bakterien. 
  5. Erhöhen Sie die Einnahme von Vitamin C.v Vitamin C stärkt die Abwehrkräfte und schützt Sie gegen Infektionen der Harnwege. Dies geschieht durch den erhöhten Säuregehalt im Urin, der Bakterien abtötet, die Infektionen verursachen können. Erhöhen Sie Ihre tägliche Dosis Vitamin C durch vermehrten Verzehr von Obst und Gemüse wie Orangen, Kiwis, rotem Paprika und Grapefruit.  
  6. Nehmen Sie D-Mannose in Ihren Speiseplan auf. D-Mannose ist ein Einfachzucker, der in Fällen von aktiven und häufig wiederkehrenden Harnwegsinfektionen als Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt wird. Er hat antibakterielle Eigenschaften, die verhindern können, dass sich E. coli-Bakterien an die Zellen der Harnwege anhaften. In einer Studie wurde festgestellt, dass D-Mannose das Infektionsrisiko bei Frauen, die häufig an Harnwegsinfektionen litten, herabsetzen kann.vi In diesem Zusammenhang sei angemerkt, dass D-Mannose auch anderen Infektionen der Harnwege vorbeugen kann. Eine genaue Dosierung ist jedoch ein wichtiger Faktor bei der Behandlung von HWI. Fragen Sie Ihren Arzt vor der Einnahme. 
  7. Essen Sie Preiselbeeren. Rohe Preiselbeeren und Preiselbeersaft werden schon seit langer Zeit als natürliches Heilmittel bei Blasenentzündungen eingesetzt. Sie sind reich an Proanthocyanidinen, einer chemischen Verbindung, die das Anhaften von Bakterien (z. B. e. Coli) an der Blase verhindert.vii Daher können Preiselbeeren Blasenentzündungen verhindern oder ihre Häufigkeit mindern. 
E-Mail-Abo-Rabatt

*Die in diesem Artikel erwähnten Ratschläge sind allgemein gehalten und ersetzen nicht das Gespräch mit Ihrem Arzt.  



i
 Bladder Infection and Cold Weather – Is there a Link? 

ii There is a Reason You Have to Pee More in Cold Weather 

iii Urinary Tract Infection (UTI) 

iv Cold Stress Induces Lower Urinary Tract Symptoms 

v Management of Recurrent Urinary Tract Infections in Healthy Adult Women 

vi Use of D-Mannose in Prophylaxis of Recurrent Urinary Tract Infections (UTIs) in Women 

vii Inhibitory Activity of Cranberry Juice on Adherence of Type 1 and Type P fimbriated Escherichia coli to Eucaryotic Cells